Rih

Rih

war die schönste, intensivste, lehrreichste und schmerzvollste Beziehung, die ich je zu einem Tier hatte.
So hoch man fliegt, so tief man fällt - Gutes und Schlechtes halten sich immer die Waage - ohne Minus kein Plus - Spannungsausgleich. Diese Dinge bewahrheiten sich immer, heute habe ich oft Angst, starke positive Gefühle überhaupt zuzulassen, denn irgendwo muss es sich ja wieder ausgleichen - welch beängstigende Vorstellung.

Ich arbeitete damals schon ein Jahr auf dem Ponyhof als Reitlehrerin und habe viele Pferde kommen und gehen sehen. Eine so starke Fluktuation von Pferdematerial ist mir noch auf keinem Reiterhof untergekommen. Das Shetti Freddy, auf dem ich vor 23 Jahren das Reiten gelernt habe (damals war er ca. 7 Jahre), steht noch heute auf der alten Bult und geht unverändert im Ponybetrieb mit.

In Schneeren lief alles anders, kaum hatte ich ein Pony ins Herz geschlossen, schon war es am folgenden Wochenende nicht mehr da. Diese Situation war für mich alles andere als schön, denn es war absolut unmöglich, eine Mensch - Tier - Beziehung aufzubauen und zu festigen.

Gerade hatte ich einen bildschönen, super gelehrigen Hannoveraner - Haflinger - Mix verloren. Mit diesem Apfelschimmel Atax hatte ich mich sehr intensiv beschäftigt. Er war ein reines Kutschpferd gewesen und ich hatte mir zur Aufgabe gemacht, ihn unter dem Sattel auszubilden. Diese Arbeit machte uns beiden sehr viel Spaß. Atax sog die Lektionen in sich auf wie ein Schwamm und war begierig darauf, immer neue Elemente zu lernen.

Ich glaube es dauerte keine zwei Monate, bis der Junior Atax plattgefahren hatte. Atax war ein sehr leistungswilliges Pferd, darum wurde er gerne vor dem Planwagen eingesetzt. Nun ist es ja für die Gäste recht langweilig, immer nur im Schritt gefahren zu werden, aber auf den unebenen Waldwegen zu Traben, war ihnen dann doch zu holperig. Wie löst man dieses Problem und stellt seine Kunden zufrieden? In dem man ständig auf Asphaltwegen trabt oder galoppiert. Innerhalb kürzester Zeit fing Atax an zu lahmen. Ich möchte ihn so gerne, das ich sagte, sie mögen ihn bitte nicht weggeben, ich würde ihn für mich kaufen. Am nächsten Wochenende war Atax weg! Heute kann ich nicht mehr sagen, ob ich mehr wütend oder traurig darüber war, aber auf jeden Fall war ich sehr enttäuscht.

Rih Nun fehlte mal wieder ein Pferd, also wurden schnell zwei neue gekauft. Ein Stuten - Wallach - Gespann, beide im Friesentyp stehend. Als ich den Wallach das erste Mal in die Augen sah, lief mein Herz über. Vielleicht denken Sie jetzt, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe, aber ich habe in diesem Friesen - Araber - Mix - Wallach meinen alten, schon über 12 Jahre toten, Devon Ennis wiedererkannt.


Rih Heute bald 9 Jahre später, kann ich vielleicht etwas genauer erklären, was in mir vorging. Damals hatte ich Devon Ennis nicht helfen können, ja war vielleicht sogar mit Schuld an seinem Leiden. Aber trotz der für mich hoffnungslosen Situation, habe ich über all die Jahre ein schlechtes Gewissen zurückbehalten. Ich habe mir die größten Vorwürfe gemacht, weil ich ihn im Stich gelassen habe. Auch wenn ich damals keine reale Chance hatte, ihm zu helfen, so konnte dieses Wissen meine Schuldgefühle nicht mindern. Auf jeder Weide, in jedem Stall habe ich nach Enni gesucht, obwohl ich genau wußte, dass er seit Jahren tot war. Ich konnte einfach nicht damit fertig werden und wünschte mir nichts sehnlicher, als eine zweite Chance, eine Möglichkeit wieder gut machen zu können. Wenn der Schmerz zu groß wird, sucht sich der Verstand eine Illusion, um damit umgehen zu können. Also glaubte ich jetzt an die Wiedergeburt - warum auch nicht, viele Menschen glauben an solche Dinge! Für mich war also Rih der wiedergeborene Devon Ennis - meine ersehnt zweite Chance!

Der Gedanke, Enni endlich wiedergefunden zu haben und nun alles besser machen zu können, manifestierte sich von Tag zu Tag stärker in meinem Kopf.

Rih Rih war mein absolutes Traumpferd : stolz, ungebrochen, verspielt, hengstig, dominant, er wehrte sich massiv gegen jede Form von Gewalt. Er war nicht zugeritten und ging nur vor der Kutsche im Gespann.

Den werde ich jetzt reiten, dachte sich sein Besitzer, sattelte ihn und ging auf den Reitplatz. Rih ging vorne hoch und hinten hoch, aber keinen Schritt vorwärts. Es war nichts zu machen, weder Gewalt noch gute Worte konnten Rih vom Fleck bewegen. Das Pferd kann keiner reiten, war sein Urteil. Am nächsten Tag wollte der Junior es wissen und holte Rih aus dem Stall. Das gleiche Spielchen wiederholte sich, weder mit Dominants noch Stärke konnte sich der Junior durchsetzen, Rih kämpfte, stieg und buckelte, machte aber keinen einzigen Schritt unterm Reiter. Nee, das hat keinen Sinn mit dem Bock, meinte auch der Sohn.

Rih Nun wollte ich die Herausforderung annehmen und bekam Rih auch in Bewegung, allerdings nur rückwärts! Klasse, sagte ich, sattelt die Pferde, wir machen einen Ausritt! Ich hatte richtig vermutet, Rih folgte seinem Herdentrieb, und lief mit den anderen Pferden mit. Reiten konnte man das natürlich nicht nennen! Rih ging exakt neben dem ersten Pferd, keinen Schritt davor und keinen dahinter. Er ging so, wie er es sein Leben lang gewohnt war, im Gespann. Nach einer Stunde kamen wir an einen Hügel und galoppierten hinauf. Rih wie immer neben dem ersten Pferd. Da rief ihn sein Besitzer neben uns an, und Rih stürmte los. Vorbei an den anderen Pferden, der Boden bebte, mit solcher Kraft donnerte er den Hügel hoch.

Rih Der Knoten war geplatzt! Rih wurde bewusst, das er gar nicht im Gespann eingeschirrt war, an kein anderes Pferd gebunden - und er war von diesem neuen Freiheitsgefühl überwältigt. Von diesem Moment an wollte er nur noch vorne gehen, vor all den anderen Pferden. Er genoß diese Führungsposition offensichtlich sehr und wollte sie sich auch nicht mehr nehmen lassen. Am gleichen Abend kaufte ich Rih.

Wir machten jedes Wochenende lange Ausritte. Er vermisste auch die anderen Pferde nicht mehr, sondern genoss in vollen Zügen unsere Streifzüge durch den Wald. Während unserer Spazierritte erzählte ich ihm Geschichten oder sang aus voller Kehle.

Trotz des "reiterlichen" Erfolgs blieb er im Umgang schwierig. Er stand den ganzen Tag einsam in seiner Box und wurde immer aggressiver. Wenn jemand an seiner Box vorbei ging, legte er die Ohren an und sprang mit gefletschten Zähnen gegen die Boxentür. Dieses Verhalten entsprach exakt dem von Devon Ennis - ganz klar, Rih wurde durch Langeweile und Einsamkeit zum Monster - verständlich. Als Sofortmaßnahme stellte ich ihm einen verspielten Shetti Wallach mit in seine geräumige Eckbox. Die beiden verstanden sich prächtig und Rih wurde sofort friedlicher.

Rih Nach wenigen Wochen fing Rih an zu lahmen. Versetzen Sie sich bitte mal kurz in meine Gedankenwelt : Rih war für mich der wiedergeborene Devon Ennis, und Enni hatte Hufrolle - klar, warum Rih lahmte. Ich rief trotzdem den Tierarzt und dieser diagnostizierte chronische Hufrollenentzündung! Rihs Vorbesitzer bot mir sofort an, Rih zurückzunehmen und mir den Kaufpreis von immerhin 5000,- DM zurück zu erstatten, er könne ja schließlich kein krankes Pferd verkaufen! Ein wirklich faires Angebot, dass ich natürlich ablehnte. Nein, ich war schon einmal in dieser Situation und habe Enni im Stich gelassen, diesmal würde ich es besser machen!

Damals, bei Enni, hatte der Tierarzt gesagt, schwimmen wäre gut gegen Hufrolle, folglich suchte ich für Rih einen Weideplatz an einem See. Ostersonntag zogen wir um. Das freie Leben auf der Weide fand Rih natürlich Klasse, nur leider wurde er von der Herde nicht richtig integriert. Rih war halt anders, als das Durchschnittspferd. Er rannte immer mit gespitzten Ohren voller Freude zu anderen Pferden und wollte mit ihnen spielen. Um so unglücklicher war er, dass er nur Zähne und Hufe erntete. Keiner wollte mit ihm spielen. Ganz klar, wenn die doofen Pferde nicht mit meinem Kasper spielen, dann mußte ich das halt machen. Natürlich kann mein Körper freundschaftliches Zwicken nicht so gut wegstecken, wie ein Pferd, aber was erträgt man nicht alles in dem Glauben, für seinen Liebling das Beste zu tun.

Rih Für Rih und mich begann eine fröhliche, unbeschwerte Zeit. Wir schwammen, planschten und tobten jeden Tag zusammen im Badesee, spielten Fangen und Wettschwimmen und hatten riesigen Spaß. Geritten sind wir dort recht wenig, und wenn, dann beschränkte es sich meist auf das Trockenreiten ohne Sattel nach unserem Wasserplanschen. Rih zeigte keine Lahmheit mehr und war auch vom Verhalten viel ruhiger und ausgeglichener geworden. Seine Aggressionen waren wie weggeblasen.

Rih Das Problem war nur, dass wir dort nicht auf Dauer bleiben konnten, denn für den Winter hatten wir weder Stall noch Unterstand. Auch vermißte ich andere Menschen, mit denen ich mich austauschen konnte. Also machte ich mich auf die Suche nach einer neuen Unterbringungsmöglichkeit. Bald fand ich das geeignete : einen Offenstall, wo er zusammen mit einer russischen Stute überwintern konnte, mit Sommerweide und Paddock, Halle Stallgemeinschaft und Vollpension. Für mich war besonders wichtig, das er nicht nur regelmäßig gefüttert wurde, sondern das auch immer jemand ein Auge auf die Pferde hielt, um bei einer Kolik oder einer Verletzung sofort den Tierarzt rufen zu können. So konnte ich mit ruhigem Gewissen auch mal einen Tag zu Hause bleiben, oder wenn ich selbst mal krank werden sollte, bräuchte ich mir keine Sorgen um das Pferd zu machen - es wurde ja bestens versorgt.

Als ich wieder anfing, ihn richtig zu Reiten, kamen auch die Probleme mit seiner Hufrolle wieder durch. Also beschloss ich, mit Rih nur noch ruhige Spazierritte im Schritt zu unternehmen. Mit der Zeit spürte ich immer deutlicher, wie seine Tagesform gerade war, ob er Schmerzen hatte oder sich fitt fühlte. Wenn er sich nicht ganz wohlfühlte und Taktunreinheiten zeigte, stieg ich halt ab und verwandelte unseren Ausritt in einen Blumenpflückspaziergang. Das schöne bei Rih war, dass ich mich 100%ig auf ihn verlassen konnte. Er wäre nie auf die Idee gekommen wegzulaufen, also konnte ich ihn immer frei im Wald gehen lassen. Wenn er sich wirklich mal erschreckte, blieb er wie angewurzelt stehen und beobachtete das Erschreckende ganz genau. Im Höchstfall wich er ein paar Schritte zurück, aber er wäre nie in Panik geflohen.


Rih Wir passten unser Reiten also immer Rihs Tagesform an. Wenn er ganz klar sagte, heute geht's mir gut, ich habe keine Schmerzen und diesen Sandweg da, auf dem möchte ich mal wieder so richtig durchstarten, dann ließ ich ihn auch gewähren.

Am schönsten waren unsere Wochendausflüge. Oft ritt ich mit Rih im Schritt zu einer schönen, sonnigen Waldlichtung, nahm Sattel und Trense ab und legte mich in die weiche, duftende Wiese, während Rih zufrieden graste. Für mich war es immer wichtig, grenzenloses Vertrauen zum Pferd haben zu können - und das hatte ich zu Rih.

Eines Tages lernte ich Andreas kennen, der zwei Dörfer weiter seinen verspielten Araberhengst auf einer Weide hielt. Andreas erzählte mir, das sein Hengst genau so ein Kasperkopf sei, wie mein Rih, und auch keinen geeigneten Spielgefährten habe. Super, dachte ich, die beiden gehen wir mal besuchen.

Rih & Opal
Rih & Opal












Rih & Opal Die Pferde verstanden sich auf anhieb prima. Sie konnten stundenlang Hengstspielchen spielen, sich ansteigen, zwicken, jagen und toben, ohne sich dabei auch nur die kleinste Schramme zuzufügen. Man konnte wirklich sehen, wieviel Spaß es den beiden bereitete, endlich einen gleichgesinnten Freund gefunden zu haben. Obwohl ihre Spiele für mich oft recht derbe aussahen, verletzten sie sich dabei kein einziges Mal. Von nun an besuchten wir Andreas und seinen Hengst Opal jedes Wochenende. Rih und Opal tobten sich aus, während wir plaudern Kaffee und Kuchen genossen. Ich glaube, es war für uns alle eine sehr schöne Zeit.



   Rih & Opal       Rih & Opal       Rih & Opal      Rih & Opal
Leider wurde es mit Rihs Hufrolle immer problematischer, und so bot mir unser Tierarzt an, Rih könne an einer Studie für ein neues Medikament gegen Hufrolle teilnehmen. Der Vorteil war, dass ich weder das Medikament noch die Tierärztin bezahlen mußte. Dankbar nahm ich das Angebot an. Rih war von dieser Idee gar nicht begeistert. Bei den Untersuchungen musste er viele für ihn ungewöhnliche Sachen machen, deren Sinn er nicht verstehen konnte. Beispielsweise sollte er sein Huf auf einen Holzklotz stellen und minutenlang so verharren und dann sofort lostraben. Nee, was soll denn das? Rih wehrte sich gegen all diese komischen Verrenkungen und die Tierärztin wurde so sauer, dass sie ihn aus der Studie ausschließen wollte. Ich bekniete sie, ihn teilnehmen zu lassen, nun wusste ich ja, was von ihm verlangt wurde und konnte es mit ihm üben. Gott lob ließ sie sich von mir überreden und wir blieben in diesem Projekt. Täglich übte ich mit Rih die komischen Stellungen, bis er ganz brav alles kooperativ mitmachte. Leider brachte das Medikament auf Dauer nicht die gewünschte Wirkung. Also mussten wir eine andere Lösung finden.

Rih Im Ort wohnte eine Tierheilpraktikerin, die ich um Rat bat. Sie empfahl mir eine HOT (Eigenblut mit Ozon angereichert) und wir probierten es aus. Die Wirkung war überwältigend. Wenn ich mit Rih zu ihr ging, hätte man meinen können, ich bringe mein Pferd zum Schlachthof. Mit hängendem Kopf und hängenden Ohren stolperte Rih schmerzgequält durchs Dorf. Dann bekam er 10 Eigenblut / Ozon Injektionen und auf dem Rückweg konnte ich das Pferd kaum noch halten. In voller Aufrichtung piaffierte er oder ging im spanischem Schritt stolz und vor Power platzend durchs Dorf. Diese Wirkung hielt 4 - 6 Wochen an, dann musste er wieder zur HOT.


Rih Seine Hufrolle hatten wir nun im Griff, blieb also nur noch sein Hautproblem. Rih scheuerte sich jeden Sommer seine Mähne komplett ab, bis der Mähnenkamm blutig war. Er sah immer aus, als hätte er versucht, durch Stacheldraht zu klettern, aber die Weiden hatten gar keinen Stacheldraht. Zuerst versuchten wir es mit Antibiotika, ohne Erfolg. Dann kam Kortison, leider auch ohne die geringste Wirkung. Wir versuchten eine Eigenbluttherapie - kein Erfolg. Waschen, teeren, cremen - ohne Erfolg. T-Touch - ohne Erfolg.

Für dieses Problem fand ich einfach keine Lösung. Heute denke ich, es gab zwei Mögliche Ursachen : entweder eine Allergie auf Kerosin (denn die Weiden lagen genau in der Einflugschneise des Flughafens), oder doch psychosomatisch, entweder, weil er in der dortigen Herde auch nicht akzeptiert wurde, oder weil ich ihn unbewusst falsch behandelt habe. Vielleicht lag es auch an allem zusammen.

Das größte Problem wurde mit der Zeit jedoch das liebe Geld. Durch Rihs diverse Krankheiten hatte ich monatliche Kosten von ca. 1000,- DM. Zuerst arbeitete ich noch jedes Wochenende zusätzlich als Möbelpacker. Mit dem Zusatzverdienst und entsprechenden Einschränkungen in meinen Leben (z. B. Kleidung nur aus den Second -Hand-Shop) ging es eine Zeit recht und schlecht. Dann verlor ich den Nebenjob und es sah schon bedeutend schlechter aus. Als Rih dann noch einen schrecklichen Weideunfall hatte, der mich mal eben so um 3000,- DM Tierarztkosten erleichterte, konnte ich gegen meine Schuldenberge kaum noch anverdienen. Irgendwie ging es noch eine Zeit, aber das finanzielle KO war nicht mehr aufzuhalten.

Rih Als ich meine Energierechnungen nicht mehr bezahlen konnte und man mir daraufhin im November Strom und Gas abdrehte, musste nun auch ich einsehen, das ich am Ende war. Haben Sie schon einmal versucht, in einer normalen Wohnung ohne Strom und Gas im Winter zu überleben? Kalt duschen, Kaffee auf einem Stövchen mit 10 Teelichtern darunter zum Kochen bringen, kein Wecker funktioniert mehr, kein Herd und kein Kühlschrank (obwohl, den hätte ich so wie so nicht benötigt, bei knapp 5°C in der Wohnung). Es war einfach grausam. Was sollte ich tun? Rih verkaufen? Wer kauft einen Wallach ohne Papiere von 16 Jahren mit chronischer Hufrollenentzündung und Hautallergie? Zum Schlachter? Auf einen Gnadenhof?


Rih Immer, wenn es wirklich nicht mehr weiter geht, kommt von irgendwo ein Lichtlein her...und das kam dann auch! Über unseren Kioskbesitzer, dem ich mein Leid klagte, bekam ich Kontakt zum Straßenfeger von Linden. Er hatte auf dem Land eine ehemalige Gartenlaube zum "Tierparadies" umgebaut. Dort züchtete er Welschponys, Dammwild, Gänse, Enten, Kaninchen, Schönsittiche, Wellensittiche, Fasane usw. Durch den Verkauf der Tiere als Schlachtvieh oder Haustier finanzierte er sich dieses Idyll. Er war bereit, Rih zu sich zu nehmen, ohne Leistungsforderung, Rih durfte dort einfach nur zur Dekoration mit den Welschponys auf der Weide laufen. Meine Gefühle waren zerrissen. Einerseits Erleichterung, für Rih einen schönen Platz gefunden zu haben, wo er seinen Lebensabend fristen konnte, andererseits das böse Gefühl, wieder versagt zu haben, ihn wieder im Stich zu lassen, mich trennen zu müssen.

Der Abschied Aber ich war an einem Punkt, wo ich keinen anderen Ausweg mehr sah. Also gab ich Rih schweren Herzens weg. Jetzt konnte ich also wieder ein "normales" Leben führen, jedoch werden meine Schuldgefühle wohl nie verstummen!




PS
Bitte entschudigen Sie die schlechte Qualität der Fotos, sie sind vom Videoband abfotographiert, weil ich so wenig Bilder von Rih besitze. Es war mir aber trotzdem ein Bedürfniss, ihnen dieses wundervolle Pferd in seiner ganzen Bandbreite vorzustellen!