Lia

Lia

war der seltene Fall, dass eine Wunschvorstellung, die ich hatte, in der Realität auch wirklich aufging.

Ich war inzwischen mit Leo von Hannover nach Rodenberg und von Rodenberg nach Seelze gezogen. Leo gab mir sehr deutlich zu verstehen, dass sie mit meinem neuen Nomadenleben nicht einverstanden war.

Dasy Candy In Rodenberg hatte sie eine Katze und einen Hund zur Gesellschaft und obendrein auch noch eine perfekte Tagesmutter, bei der sie viel Zeit verbrachte. Ausserdem gefiel Leo das Landleben ausgesprochen gut. Jede Nacht versammelten sich alle Katzen auf den gegenüber gelegenem Friedhof, um gemeinsam zu jagen, zu spielen und zu toben.

Leo In Seelze hatte Leo nichts. Keine Katze, keinen Hund und schon gar keine Tagesmutter. Die Umgebung gefiel ihr auch nicht, denn wir wohnten direkt an der Hauptstraße und auf der Wiese hinterm Haus spielten ständig Kinder, und wenn Leo vor irgendetwas wirkliche Todesangst hat, dann sind das Kinder.
Als Sahnehäubchen dieses ganzen Desasters, hatte ich auch keine Zeit für sie, denn ich musste nicht nur arbeiten, sondern auch noch das Loch indem wir hausten, wieder in eine schöne Wohnung verwandeln.

Leo weinte unausgesetzt. Sie hatte überhaupt kein Verständnis dafür, das ich ihre perfekten Lebensumstände zerstört hatte. Mir blieb also gar keine andere Wahl, ich musste ihr eine neue Freundin besorgen.

In den vielen Jahren, die ich nun schon mit Katzen zusammen lebte, hatte ich deutlich dazu gelernt. Mir war klar, dass Leo mit einer "normalen" , selbstbewussten und dominanten Katze nicht glücklich werden würde. Nachdem sie jahrelang von ihrer Halbschwester unterdrückt worden war, war sie nun glücklich darüber die Nummer 1 zu sein,und diese Position wollte sie natürlich nicht wieder aufgeben. Einer durchschnittlichen Katze wäre Leo aber nicht gewachsen gewesen und hätte sich bestimmt sehr schnell unterordnen müssen. Also brauchte ich für sie eine Katze, die noch ängstlicher war und noch weniger Selbstbewusstsein hatte, als Leo selbst.

Ich wollte nicht wieder den Fehler machen und eine zweite Katze dazu nehmen, mit dem großen Risiko, dass die Tiere sich nicht vertragen. Diese Erfahrung hatte ich damals mit Smartie und Sammy gemacht, auf eine Wiederholung dieses Dramas konnte ich wirklich gut verzichten. Also fragte ich im Tierheim an, ob ich dort eine Katze "auf Probe" bekommen könnte. Die Dame vom Tierheim war völlig entsetzt von meinem Anliegen und rief entrüstet aus :"Sie können doch eine Katze nicht umtauschen wie einen Hut! Wenn sie sich für ein Tier entscheiden haben, müssen sie es auch behalten!"

Lia Damit war mir natürlich nicht geholfen. Also trug ich mein Problem Katzenschützer Herrn Friedrich vor, und fand vollstes Verständnis für meine Situation. Er versprach mir, ich könne so lange Katzen "ausprobieren", bis wir die richtige Freundin für Leo gefunden hätten. Na, das klang doch echt vielversprechend. Herr Friedrich sagte, er hätte eine Katze, die so ängstlich sei, dass er sie nicht vermitteln konnte. Sie säße seit 6 Monaten hinter seinem Sofa und traute sich nicht raus, ließe sich von niemandem anfassen und hätte große Angst vor anderen Katzen. Das klang doch nach der richtigen Freundin für Leo, ein so ängstliches Tier würde bestimmt nicht versuchen, Leo zu dominieren. Also brachte mir Herr Friedrich Lia nach Hause.

Lia raste sofort hinters Sofa und ließ sich vorerst nicht mehr blicken. Es dauerte Stunden, bis sie sich vorwagte und in einer Mischung aus Neugierde und Angst unserer Wohnung inspizierte. Leo lag gemütlich auf meinem Wasserbett, als Lia das Schlafzimmer betrat.


Lia sprang aufs Bett und ging vorsichtig auf Leo zu. Leo war völlig verdaddert und blieb regungslos liegen. Lia beschnüffelte sie und fing an, ihr das Gesicht zu lecken. Leo wusste gar nicht, wie sie reagieren sollte. Noch nie war sie von einer anderen Katze geputzt worden, darum konnte sie mit Lias Verhalten erst mal nichts anfangen. Lia leckte weiter, legte sich neben Leo und kuschelte sich ganz eng an sie heran. Lia suchte bei Leo Wärme, Schutz und Geborgenheit. Leo war absolute irritiert, ließ es aber ganz ruhig mit sich geschehen.

Bis heute sind die beiden unzertrennliche Kuschelmonster, sie prügeln sich zwar gelegentlich mal, aber die meiste Zeit des Tages bilden sie ein kuscheliges Katzenknäuel. Herr Friedrich erkundigte sich noch häufig nach Lias Befinden und kam sie auch mal besuchen. Lia bekommt bis heute noch jedes Jahr eine Weihnachtskarte.

Wer sich also eine Katze zulegen möchte,
wird bei Herrn Friedrich bestens beraten und betreut.

Lia Kontakt :
Hubert Friedrich
Odenwaldstraße 10
30657 Hannover
Tel.: 0511 / 60 13 20
eMail:syfh@hubert-friedrich.de
http://www.hubert-friedrich.de