haben zwar die gleichen Bedürfnisse, wie alle anderen Vögel auch, aber trotz allem haben sie mir die meiste Freude bereitet.
Ich hatte ein Pärchen : Pogo und Chinzano, die sich sehr lieb hatten. Also beschlossen die beiden, in einer Blumenampel ein Nest zu bauen und eine Familie zu gründen. Am nächsten Tag schlüpfte das nächste Junge und so ging es Tag um Tag, bis am fünften das letzte Küken das Licht der Welt erblickte. So weit, so gut, aber Kanarienvogelbabys wachsen sehr schnell, so dass das letzte Küken (Joker) doch erheblich kleiner und schwächer war, als seine vier Geschwister. Mama Pogo fütterte nach der Methode : Wer am lautesten Schreit bekommt am meisten, und so wurden die Größenunterschiede immer deutlicher. Darum beschloss ich, den kleinen Joker zuzufüttern. Er bekam 10 mal am Tag lecker Breichen aus Mett und rohem Ei von mir. Pogo schien es nicht zu stören, dass ich mich in ihre Futterpolitik einmischte und so wuchs auch Joker gut heran. Bald flogen mir dann sieben Kanarienvögel um die Ohren. Pogo und Chinzano hatten sich allerdings fest vorgenommen, eine richtige Großfamilie zu schaffen. Also bauten sie ein neues Nest und Pogo legte wieder fünf Eier. Alles lief genauso ab, wie beim ersten Mal. Wieder fütterte ich das Letztgeborenen noch zusätzlich mit Brei und bekam so auch diesmal alle Babys durch. Nun hatte ich 12 fröhliche muntere Kanaries, die mein Zimmer in ein Schlachtfeld verwandelten.
Am schönsten war es immer, wenn sie kollektiv beschlossen, im Springbrunnen ein Duschbad zu nehmen. Sie fanden das so Klasse und spielten so lange mit den Wasserstrahlern herum, bis mein Zimmer patschnass und der Springbrunnen leer war.
Natürlich hätte ich den Springbrunnen wegnehmen können, aber sie hatte so viel Spaß damit, das ich sie gewähren ließ. Schweren Herzens verkaufte ich dann 2 Jungvögel und zwei weitere kamen zu einer Freundin. Jetzt waren es nur noch acht. Da ich meine Lieblinge nie einsperrte, gelang es meiner Mutter in ihrem Frischluftwahn, das Fenster so ungeschickt zu öffnen, das sie die "Vögelschutzvorrichtung" zerstörte. Drei der neugierigen Vogelkinder hatten das Loch natürlich sofort entdeckt und flogen raus. Gottlob kam ich kurze Zeit später nach Hause, so dass meine Lieblinge noch in Rufweite waren und wieder ins Haus flogen. Diesmal hatte ich noch Glück gehabt, aber ich war offensichtlich nicht in der Lage, meine Mutter davon abzuhalten, mein Fenster so ungeschickt aufzureißen, dass meine Vögel wegfliegen konnten. Manchmal kam ich rechtzeitig und konnte sie zurückpfeifen, aber im Laufe der Zeit reduzierte sich mein Bestand auf nur noch einen einzigen Vogel. |